"Platz der Erinnerung" auf dem Friedhof Bachhagel eröffnet
Rund 80 Bürgerinnen und Bürger sind der Einladung des Bachhageler Bürgermeisters Ingo Hellstern gefolgt und versammelten sich am Sonntagnachmittag, 8.September auf dem Friedhof in Bachhagel. Die Aufmerksamkeit galt einem besonderen Ereignis: Der "Platz der Erinnerung" wurde offiziell eröffnet. Doch was hat es damit auf sich?
Kurz gesagt, es geht um Bestattungskultur und den Erhalt von historisch wertvollen Grabsteinen.
Wie auf vielen Friedhöfen werden zunehmend Gräber aufgegeben und somit verschwinden historisch wertvolle Grabsteine unwiederbringlich. Die Gemeinde Bachhagel hat zu Jahresbeginn das Projekt "Historische Grabsteine" mit einem klaren Ziel ins Leben gerufen: Ausgewählte und besonders erhaltungswürdige Grabsteine von aufgelassenen Gräbern nicht entsorgen zu lassen, sondern auf einem würdigen Platz, für nachfolgende Generationen zu erhalten und damit Zeugnisse früherer Bestattungskultur zu bewahren.
Die Relevanz dieses Projektes für Bachhagel, zeigt sich nicht nur durch die große Zahl anwesender Bürgerinnen und Bürgern an diesem Tag. Auch Ehrengäste ließen sich die Eröffnung nicht entgehen und unterstrichen in ihren Grußworten die kulturelle Wichtigkeit dieses Projektes. Bürgermeister Hellstern skizzierte sehr anschaulich den Projektverlauf - von der Anfangsidee bis hin zur Umsetzung. Dabei machte er deutlich, dass der Friedhof Bachhagel, speziell der alte Friedhofsteil mit seiner Umfassungsmauer und der St.-Georgs-Kapelle, dem schmiedeeisernen Tor am alten Eingang, den eindrucksvollen Kreuzwegstationen und den großen alten Lindenbäumen am alten Weg zum Kränzlesberg, ein besonderes Flair haben. "Der Friedhof Bachhagel ist prädestiniert für den Platz der Erinnerung.", so Bürgermeister Hellstern.
Die Grußworte von Manuel Knoll (Mitglied des Bayerischen Landtags) und Mirjam Steiner, die in Vertretung für den Dillinger Landrat Markus Müller teilnahm, unterstrichen die kulturelle Relevanz und lobten die Umsetzung des Projektes. Der Bezirksheimatpfleger Christoph Lang bedauerte nicht teilnehmen zu können und ließ seine inspirierenden Grußworte vorlesen.
Nachdem die Geistlichen, Pfarrer Lucas und Diakon Fischer, die Segnung des Platzes vornahmen, war lag es Bürgermeister Hellstern am Herzen, sich bei der Verwaltungsmitarbeiterin Marlies Danzer mit einem Blumenstrauß für die perfekte Leitung und Koordination des Projektes zu bedanken. Herr Hellstern sprach auch über die Projektkosten in Höhe von rund 9.000 €, die zu 80% über das ILE-Regionalbudget finanziert, also vom Amt für ländliche Entwicklung übernommen wurden. Seit Jahresbeginn verantwortet der ILE-Regionalmanager Michael Müller das Regionalbudget und koordiniert interkommunale Projekte.
Als Erinnerung an den Tag und als Dank für die gemeinsame Einweihung konnte sich jeder Besucher ein Springerle mit dem Motiv der St. Georg-Kapelle mitnehmen. Bürgermeister Hellstern lädt alle Bürgerinnen und Bürger im Bachtal ein, den sehenswerten Friedhof Bachhagel als einen Ort des Gedenkens, des Innehaltens aber auch der Begegnung zu besuchen - insbesondere den "Platz der Erinnerung".
Passend zu der Einweihung und Segnung präsentierte Karl-Josef Stutzmiller vom Historischen Bürgerverein Staufen eine überaus beachtenswerte Sterbebilder-Ausstellung in der St.-Georgs-Kapelle.